17:00 Uhr ging es los Richtung Swinemünde, wir mußten um Mitternacht dort sein. Von der Badepause am Werbellinsee haben wir leider keine Fotos. Die Fähre hatte eine halbe Stunde Verspätung, wir kamen dann morgens 8:30 Uhr in Trelleborg an. Zuerst gings zum Frühstück und Baden an einen Badeplatz an der Ostsee.
Danach gings durch Südschweden Richtung Vätternsee - als Zwischenziel hatten wir uns den Store Moss Nationalpark ausgesucht, ein Stück lappländische Landschaft in Südschweden - ein Moorsee und Vogelparadies. Das Picknick störte aber ein Schwarm ziemlich bissiger Bremsen - wir hätten wie die Einheimischen einfach noch bis zum Seeufer mit Beobachtungsturm weitergehen sollen.
Danach mussten wir bei über 30°C noch am nächsten Badesee halten, der sehr braunes Wasser und einen superflachen Uferbereich hatte. Am Abend konnten wir über den Vätternsee schauen. Hinter Motala gibt es in Övra Lid am Kirschbaum des Nobelpreisträgers Verner von Heidenstam einen sehr empfehlenswerten Stellplatz - mit WC, Waschraum und Zeltwiese for free.
Nach dem Rundgang in Övra Lid wurde das Wetter leider schlechter, der Regen animierte nicht zu größeren
Wanderungen, sondern eher zum Absolvieren größerer Streckenabschnitte. Bei Niesel steuerten wir Anundshoeg in Höhe Uppsala an. Dort gibt es einen imposanten Grabhügel aus dem 6.Jhdt und vier
Schiffssetzungen (ebenfalls Gräber) sowie einen Runenstein. Eine kurze Wanderung führte uns zu einem in den Boden eingearbeitetem Labyrinth, das noch eher zu unbekannten rituellen Zwecken
angelegt war. Zum Glück war es da relativ trocken, später regnete es wieder und wir fuhren noch bis zu einem Stellplatz am Bergviken-See.
Wir hatten uns eigentlich vorgenommen, bis Mittag am Skuleskogen-Park zu sein und am Nachmittag/Abend wandern zu gehen. Aber nördlich von Sundsvall haben wir die Regenfront vom Vortag wieder eingeholt. Außerdem waren wir dort noch einkaufen, musste auch mal sein. Wir hätten lieber auf eine andere Wanderung an der Ostseeküste ausweichen sollen.
Stattdessen fahren wir in die Nebelsuppe und haben in Köpmanholmen viel Zeit für eine Ortsbesichtigung. Am Nord-Eingang vom Skuleskogen-NP gehen wir dann noch eine kleine Runde bis zum ersten Camping-Strand und hoffen auf besseres Wetter am nächsten Tag.
Am Morgen wandern wir an der nebligen Küste entlang, aber das Wetter wird immer besser und es zieht auf. Durch eine 200m lange, glatte Spalte (Slättdalskrevan) geht es auf die Felskante mit beeindruckender Aussicht auf die Inseln an der Küste. Zurück durch eine Moorlandschaft. Nachmittags fahren wir dann weiter und füllen am Yachthafen von Köpmanholmen noch mal Wasser auf.
Bei der Weiterfahrt Richtung Lappland meckert plötzlich der Kühlschrank des Womos, die Aufbaubatterie hat zu wenig Spannung. Das Womo ist nagelneu, später stellen wir fest, dass ein Schalter falsch gesetzt ist und beim Fahren die Aufbaubatterie nicht geladen wird. Wir steuern einen Campingplatz in Vindeln an, direkt an den Stromschnellen des Vindelälven, dem letzten unregulierten Fluß in Schweden. Dort gibt es Strom und auch bequeme Duschen. Das Telefonat mit dem Vermieter bringt nur die Erkenntnis, dass der auch keine Ahnung hat. Später besichtigen wir noch die gut erschlossenen Stromschnellen. Im Frühjahr soll es hier den 10fachen Wasserdurchfluß geben.
Nach den nächsten Stromschnellen mit vorbildlich ausgebauten Rundweg geht es durch Wälder und Moore rein nach Lappland. Vom Aussichtsturm in Arvidsjaur kann man die typische Landschaft gut überblicken. Wir erreichen den Polarkreis und am Abend Jokkmokk, das Museum können wir nur außen besichtigen. Wir fahren noch bis zum Südeingang des Muddus-Nationalparks und gehen noch trotz bissiger Mücken bis zum See.
Vormittags war die Wanderung zum Muddusfallet Pflicht. Danach ging es weiter, in einem flachen See gehen wir noch mal baden (sehr erfrischend und relativ kurz). Kurz vor Kiruna wollen wir noch die Kirche in Jukkasjärvi besichtigen, die hat aber 18:30 Uhr schon zu. In Kiruna bunkern wir noch mal Vorräte, in Norwegen ist es ja teurer. Am späten Abend erreichen wir den Torneträsk und haben einen exklusiven Stellplatz.
Am letzten Tag der Anreise wachen wir etwas zerstochen auf, die Mücken haben es trotz Mückengitter rundum ins Wohnmobil geschafft. In Abisko machen wir den einstündigen Rundgang am Canyon entlang zum Torneträsk und tanken noch mal (vor drei Jahren war das in Norwegen extrem teuer). Dann gehts über die "Riksgränsen" (ohne Kontrolle) hinunter zum Ofotfjord. Endlich in Norwegen! Die Landschaft ist überwältigend und wird bis Nyksund immer besser. Die "berüchtigte" Piste ab Myre ist ziemlich eben und für unser Womo breit genug. Bei Gegenverkehr muss man schon mal anhalten oder zurücksetzen. Wir stellen uns an den Ausgangspunkt der "Königinnenroute" und besuchen abends Nyksund (leider nicht mehr verfallen und fest in den Händen der Tourismusindustrie).
Endlich (nach 7 Tagen) haben wir es bis zum Ziel geschafft und werden am nächsten Tag die erste "Top-Wanderung" absolvieren.