Wir stellen unser Wohnmobil noch in die Reihe mit den anderen, um nicht zu viel Parkraum zu verbrauchen - der Parkplatz ist 9:30 Uhr schon gut gefüllt. 2 Kassierer stehen jetzt auch an der Einfahrt, kümmern sich aber nicht um die schon geparkten Mobile.
Wanderzeit: 5h40m, davon ca.60m Pause
Dann gehts los, im Gegensatz zu den einsamen Wanderungen an den Tagen zuvor ist hier "Massenbetrieb". Erst geht es in einem kleinen Tal hoch, ehe man auf die steinbedeckten Flanken der Gausta-Ausläufer trifft. Der Weg ist dann nicht sehr breit und es ist schwierig, größere langsame Gruppen zu überholen. Man erreicht dann einen Sattel, von dort aus ist die Hütte und der Sendemast sehr gut zu erkennen - nur ein steiler Aufstieg ist noch zu überwinden. Es gibt 3 Lehrtafeln zur Entstehung des Gaustatoppen. Besonders interessant sind die Brandungsmuster, die in den Steinplatten sehr gut konserviert sind. Sie zeigen, dass der Berg aus Sedimentgestein besteht, dass umgewandelt und emporgehoben wurde.
Wir erreichen 12:15 Uhr den Ausgang des Stollens der unterirdischen Gaustabanen. Dort gibt es eine Luxustoilette, die man per Kreditkarte (sprachgesteuert, 20 NOK) öffnen kann. Ein netter Norweger verlässt eine der beiden Kabinen gerade und hält uns die Tür gleich offen...
Wir haben schon wieder Hunger und ziehen die Gipfelrast etwas vor. Dann geht es an der gut gefüllten Hütte vorbei bis zum Sendemast mit Panorama-Schautafel. Bei ganz klarer Sicht kann man hier ein Sechstel Norwegens überblicken - wir können das Meer im Süden bzw. Westen aber nicht erkennen.
Hier kehren die meisten Besucher um, wir wollen aber noch bis zum richtigen Gipfel, dafür muss man noch 20 Minuten den Grat weitergehen bzw. im letzten Teil zwischen riesengroßen Blöcken entlangklettern. Es sind noch andere Wanderer unterwegs, aber wir haben sogar für 15 Minuten den Gipfel für uns allein. Man ist noch näher am Steilabfall ins Tal von Rjukan und kann in alle Richtungen übers endlose Fjell mit vielen Seen schauen, nach Nordwesten ist auch deutlich ein großer Gletscher erkennbar (die Folgefonn-Halbinsel?)
Wir waren kurz vor 16:00 Uhr wieder am Wohnmobil. Als Remineszenz an unseren Norwegenurlaub 2013 mit 3 Klettertagen im Setesdal wollten wir dort gern wieder vorbeischauen und mal richtig auf die Höhen der Setesdalheiane steigen. Von Rjukan aus bietet sich deshalb die Wegstrecke am Mosvatn entlang und über Dalen an.
Bei der Abfahrt nach Rjukan bin ich etwas leichtsinnig und lege in der Steilabfahrt nicht den 2.Gang ein. Nach der 2.Serpentine riecht man plötzlich die Bremsen, die so viel zu heiß werden. Auch im 2 Gang kühlen sie dann nicht wesentlich ab, weil man trotzdem bremsen muß. Nach einem erneuten Stop am Kiwi fahren wir Richtung Mosvatn. Dort gibt es gegenüber des Nationalparkzentrums einen kleinen Wohnmobilstellplatz ganz nett am See gelegen, der aber schon gut gefüllt ist. Wir nutzen die Ver-/Entsorgung und fahren noch ein Stück. Der Womoführer empfielt als einsamen Stellplatz einen Fahrweg, der 100 m bis zum Försvatn führt und dort auf einer kleinen Schafweide endet. Man kann an der Stelle auch Boote in den See setzen, dafür dient der Weg wohl hauptsächlich. Das Wohnmobil schleift links und rechts an den kleinen Bäumen, glücklicherweise kann man auf der kleinen Wiese dann wenden. Allerdings gibt es dann entsprechend der Lage auch viele kleine lästige Insekten. Die Route ist mit auf der Karte vom nächsten Tag (Punkt B Stellplatz).